Einnahme, Dosierung und Überdosierung von Folsäure


Wann wird zusätzliche Folsäure benötigt? Wieviel ist genug – und wieviel womöglich zu viel?

Die meisten Menschen bemerken gar nicht, dass ihnen dieses B-Vitamin fehlt – deutliche Auswirkungen eines Mangels treten erst auf, wenn über lange Zeit eine Unterversorgung zu einer seltenen Form von Anämie, Blutarmut, geführt hat. Ohne sichtbaren Anlass werden meist auch keine Laborwerte ermittelt.

Mögliche Hinweise auf Folsäuremangel sind Mattigkeit, Unruhe, Niedergeschlagenheit und Angstzustände, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, entzündete Zunge, Lippen und Mundwinkel oder ein nicht verfrühtes Sprießen grauer Haare.

Allein über die Nahrung gelingt es nur selten, regelmäßig hohe Dosen wichtiger Vitalstoffe aufzunehmen. Die maximale, garantiert harmlose Tagesration an Folsäure beträgt immerhin 10 Milligramm. Gleich wieviele folathaltige Nahrungsmittel in größeren Mengen verzehrt werden, eine solche Tagesration wird kaum erreicht. Ein Grund dafür ist, dass Nahrungsfolate nur zu etwa 50% vom Organismus verwertet werden können. Die „synthetische“ Folsäure ist dagegen so aufbereitet, dass sie vollständig biologisch verfügbar ist.

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Wer sichergehen möchte, ob ihm Folsäure fehlt, lässt beim Arzt den Homocysteinspiegel im Blutserum prüfen. Ist dieser Wert erhöht (der Normwert liegt weit unter 8 µmol/Liter), ist die Nahrungsergänzung notwendig. Die Kosten für die Feststellung der Blutwerte betragen nur etwa 20 Euro.

Hohe Laborwerte von Homocystein werden mittlerweile als eine Ursache für zahlreiche Erkrankungen gesehen: Sie erhöhen die Anfälligkeit für Depressionen, Herz-Kreislauf- und Gefäß-Erkrankungen oder sogar Krebs. Ein Normwert für Homocystein liegt bei 5 µmol/Liter oder etwas darüber. Zu viel Homocystein lässt sich nur über Stoffwechselprozesse abbauen, an denen Folsäure und andere B-Vitamine beteiligt sind. Zahlreiche Studien dokumentieren, dass Folsäure-Gaben die Blutwerte für Homocystein schnell absenken können.

Wie viel Folsäure sollte man einnehmen (Tagesbedarf)?

Je nach gewähltem Präparat ist oft schon eine einzige Tablette ausreichend, um den Tagesbedarf an Folsäure zu decken. Die Gefahr einer Überdosierung ist gering. Für junge Frauen macht es Sinn, sofort nach dem Absetzen von Verhütungsmitteln mit der Einnahme zu beginnen, um sich auf diese Weise auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.

Bei Kinderwunsch sollten beide künftigen Elternteile eine höhere Tagesdosis an Folsäure zu sich nehmen. Dies hat positive Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit sowie die Entwicklung gesunder männlicher Keimzellen – und trägt mit dazu bei, das Risiko einer Fehlentwicklung beim Embryo zu verhindern.

Die empfohlene Tagesdosis der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) für Schwangere liegt bei 500 µg (0,5 mg) – neueste Erkenntnisse zeigen, dass sogar eine höhere Dosierung zwischen 800 und 1000 µg angebracht ist.

Ein Tagesbedarf von über 500 µg und eine Indikation zur Folsäure-Einnahme in hoher Dosierung liegt in diesen Fällen vor:

  • Bei Frauen, die bereits einmal ein Kind mit Neuralrohrdefekt ausgetragen haben – hier liegt womöglich eine genetische Veranlagung in Form einer Folsäure-Verwertungsstörung vor. Besonders hoch dosierte Präparate gibt es in diesen Fällen auf Rezept.
  • Menschen, die regelmäßig Nikotin und Alkohol konsumieren
  • Personen, die an chronischen Magen-Darm-Erkrankungen, Essstörungen oder Diabetis mellitus Typ 2 leiden
  • Patienten, die bestimmte Medikamente einnehmen
  • Ältere Menschen, deren Organismus Vitalstoffe weniger gut verwerten kann

Ist eine Überdosierung von Folsäure möglich bzw. ist die Einnahme von zu viel Folsäure schädlich?

Eine Überdosis an Folsäure aufzunehmen ist praktisch unmöglich. Selbst wenn es doch passiert, schadet es dem Organismus nicht.

Um eine Überdosis an Folsäure zu erreichen, müssten mehrere hochdosierte Kapseln oder Tabletten über mehrere Tage hinweg eingenommen werden. Allein über folat-haltige Nahrung sind kaum 0,5 mg pro Tag zu erreichen, wie bereits ausgeführt. Selbst wenn Nahrungs-Folate und Nahrungsergänzung addiert werden, ergibt sich daraus selten zu viel Folsäure.

Bis zu etwa 11 mg Folsäure täglich ist die Anwendung ohne Nebenwirkungen möglich. Alles, was dem Körper „zu viel“ wäre, wird – wie bei allen wasserlöslichen Vitaminen – über die Nieren wieder ausgeschieden.

Eine „Überdosierung“ im Bereich von über 1000 µg am Tag ist nicht schädlich. Sie löst selten allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschläge aus, Schlafstörungen oder Durchfall. Doch verschwinden diese Symptome sofort wieder, sobald die Folsäure-Dosierung herabgesetzt wird.

Wer Medikamente gegen Epilepsie einnimmt, muss damit rechnen, dass Folsäure deren Wirkung herabsetzt.

Andere schädliche Eigenschaften oder Gegenargumente gegen Folsäure lassen sich beim besten Willen nicht finden.

Wer befürchtet, dass zu viel Folsäure einen Mangel an Vitamin B12 überdecken könnte, wählt ein Multivitamin-Präparat oder eines, das mehrere Komponenten aus dem Vitamin-B-Komplex enthält.

Folsäure in der Schwangerschaft vergessen, ist das schlimm?

Jeder vernünftige Frauenarzt wird Frauen mit Kinderwunsch und werdenden Müttern eine Nahrungsergänzung mit Folsäure dringend empfehlen. Für die gesunde Entwicklung des Kindes schon in den allerersten Wochen ist Folsäure sehr wichtig und sollte nicht vergessen werden.

Entscheidend ist der Gesamtzustand der Schwangeren: Ist sie gesund, ernährt sie sich vielseitig, ist oder war sie Raucherin? All dies hat Auswirkungen auf ihr Folsäure-Depot im Körper. Mehrheitlich gesehen, ist das Risiko gering. Doch treten die schädlichen Auswirkungen des Folsäuremangels tatsächlich ein, sind sie für die Betroffenen katastrophal.

Das Risiko, ein Kind mit „offenem Rücken“, Lippen-, Kiefer- oder Gaumenspalte oder Anenzephalie (ein mangelhaft entwickeltes Gehirn) zur Welt zu bringen, ist bei Folsäuremangel deutlich um einige Prozentpunkte erhöht. Diese Tatsache ist inzwischen so gut bekannt, dass über eine verpflichtende Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Folsäure über die Nahrung nachgedacht wird.

Einige der so geschädigten Föten sind nicht lebensfähig, andere kämpfen nach der Geburt mit schwersten Behinderungen.

Knapp 800 Geburten mit Neuralrohrdefekt treten alljährlich in Deutschland auf. Gemessen an der Gesamtzahl der Geburten ist dies „wenig“ – die Chance von 1:1000 oder auch 1:4000 erscheint nicht sehr groß. Jeder einzelne Fall aber ist tragisch für alle Betroffenen.

Auch für das Auftreten der Trisomie 21, als Down-Syndrom oder „Mongolismus“ bekannt, sowie für diverse fatale Herzfehler kann Folsäuremangel verantwortlich gemacht werden.

Mit dem Wissen um diese Risiken ist es mittlerweile unwahrscheinlich, dass die Nahrungsergänzung mit Folsäure während einer Schwangerschaft „vergessen“ wird.

Häufig werden Schwangerschaften zu spät festgestellt – bei einem „Überraschungskind“ muss die Folsäure schleunigst nachgereicht werden. Bereits am Ende der vierten Woche nach einer Empfängnis sind die entscheidenden Zellteilungsprozesse abgeschlossen. Das Neuralrohr und das Gehirn des Embryos bilden sich aus. Genau dann ist der Bedarf an Folsäure stark erhöht.

Weil die körpereigenen Depots der jungen Mutter dann vermutlich leer sind und ihr Organismus jetzt beginnt, mehr Blut für das neue, wachsende Lebewesen zu produzieren – und weil ihr Stoffwechsel dabei auf Hochtouren läuft, macht auch jetzt noch die zusätzliche Folsäuregabe Sinn: Die Mutter bleibt bei Kräften und entwickelt keine Schwangerschaftsanämie. Beim Kind wird vielen Erkrankungen im späteren Leben vorgebeugt.

Frauen brauchen im Regelfalle ohnehin Folsäure – ob sie nun einen Kinderwunsch haben oder nicht.

  • Hormonelle Verhütungsmittel ebenso wie hormonelle Präparate gegen Wechseljahresbeschwerden greifen in die Stoffwechselprozesse im Organismus ein und „verbrennen“ dabei viel Folsäure – die dann anderweitig fehlt.
  • Junge Frauen mit Kinderwunsch sollten für eine Schwangerschaft langfristig vorsorgen.

Wie lange kann man Folsäure einnehmen?

Folsäure ist dann „unnötig“, wenn die Homocysteinwerte im Blut ungefährlich niedrig sind – und wenn keine Schwangerschaft angedacht ist. (Kritisch wird es, wenn sich Werte über 8 µmol/Liter bei einer Blutprobe ergeben).

Das Speicherdepot für Folsäure im menschlichen Körper ist die Leber. Hier werden auch andere B-Vitamine für den Bedarf „gebunkert“. Diesen Speicher vollständig zu entleeren, dauert bei einem gesunden Menschen etwa zwei bis drei Monate. Mindestens ebenso lange dauert es, bis der Vorrat wieder aufgefüllt ist – eventuelle Mangel-Symptome verschwinden meist sehr viel schneller.

Vor diesem Hintergrund ist es schwer, selbst bei einer höheren Einnahme von Überdosierung zu sprechen. Wer einmalig zu viel von den Tabletten „erwischt“, hat ebenfalls nichts zu befürchten.

Wie lange eine hohe Dosierung über den empfohlenen 0,5 mg täglich einzunehmen ist, hängt von den Umständen ab.

Optimal für die Versorgung von Mutter und Kind ist es, wenn Frauen bereits etwa ein bis zwei Monate vor einer Empfängnis mit der Einnahme von Folsäure-Tabletten anfangen. Zumindest bis nach dem ersten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung fortzusetzen.

Für alle anderen Menschen, die Folsäure einnehmen möchten: Sie ist in vielen Multivitamin-Präparaten enthalten und wie bereits ausgeführt, ist eine Überdosierung praktisch nicht möglich.

Wie lange die Einnahme fortgesetzt wird, liegt im persönlichen Ermessen und hat auch längerfristig keine negativen Auswirkungen.

Wann (um welche Tageszeit) sollte man die Folsäure einnehmen?

Wann kann der Organismus eine Arznei oder Vitamine und Vitalstoffe am besten aufnehmen? Aktuelle Studien verweisen auf die Wichtigkeit der richtigen Tageszeit bei der Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzung. Den Abend empfehlen sie, wenn es um die Einnahme von B-Vitaminen geht. Weil während des Schlafs zahlreiche Zell-Erneuerungsprozesse ablaufen, leuchtet ein, dass der Tagesbedarf an Folsäure in dieser Phase am schnellsten und besten verarbeitet wird.

Vorgaben zur Tageszeit sind in den Packungsbeilagen nur selten zu finden. Allerdings empfiehlt sich die Einnahme von Folsäure stets zu einer Mahlzeit.