Folsäure in der Schwangerschaft und bei Kinderwunsch


Folsäure oder Vitamin B9 ist die Nahrungsergänzung, auf die keine Frau mit Kinderwunsch verzichten darf. Bei dieser Empfehlung geht es nicht nur um Wellness, Gesundheit und Fitness der Mutter während der Schwangerschaft. Die gesunde, ordnungsgemäße Entwicklung des Embryos hängt von einer ausreichenden Versorgung mit Folsäure maßgeblich ab – ebenso die Gesundheit oder Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen im späteren Leben des Kindes.

Ab wann und wie lange soll Folsäure zusätzlich eingenommen werden, was genau bewirkt diese Nahrungsergänzung, ist sie auch in der Stillzeit notwendig und wann besteht ein besonders hoher Bedarf? Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet.

Warum ist Folsäure in der Schwangerschaft wichtig?

Gut gefüllte Vitamin- und Mineralstoff-Depots sind die beste Vorbereitung der werdenden Mutter. Die Einnahme von Folsäure-Tabletten vor und in der Schwangerschaft sollte selbstverständlich sein.

  • Denn schon bald nach einer Empfängnis bis zur 12. Woche finden gewaltige Veränderungen statt, die mit einer Vielzahl von Zellteilungs-Vorgängen verbunden sind: Folsäure bewirkt, dass die Erbinformationen jeder einzelnen Zelle frei von Fehlern und Defekten vervielfacht werden. Weil sich in dieser kritischen Phase Zellen mit höchster Geschwindigkeit teilen, multiplizieren und zu den Organen und Körperteilen des Kindes zu gruppieren beginnen, müssen die dazu wichtigen „Betriebsstoffe“ ausreichend verfügbar sein. Sind sie das nicht, kommen die Zellteilungsprozesse ins Stocken – oder die DNA, die den Zellbauplan enthält, wird stellenweise nicht mehr korrekt 1:1 kopiert. Gen-Defekte dieser Art sind also nicht zwingend „in der Familie“ zu suchen, sondern entstehen häufig aus Fehlfunktionen oder Mangelzuständen im Organismus.
  • Folsäure ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt, unter anderem am „Recycling“ des Eiweißabbau-Produktes Homocystein. Ein Überschuss an Homocystein kann nachweislich eine ganze Reihe von Schäden auslösen – doch ohne Folsäure (und Vitamin B12) lässt sich dieser Überschuss nicht abbauen. Homocystein in größerer Menge wirkt geradezu toxisch und wird heute aus Auslöser vieler schwerwiegender Erkrankungen gesehen.
  • Weil Folsäure (ebenso wie Eisen) zur Blutbildung gebraucht wird, hilft eine ausreichende Zufuhr, werdende Mütter vor einer Schwangerschaftsanämie zu bewahren. Bei dieser Art der Blutarmut sind Frauen blass, müde und kraftlos und leiden vermehrt unter Kopfschmerzen. Da auch der Fetus einen eigenen Blutkreislauf entwickelt, fließen ihm vorrangig alle dafür nötigen Bausteine zu. Die Schwangere muss also für ausreichenden Nachschub an Mineralien und Vitaminen sorgen.

Diese Aufzählung zeigt, wie wichtig die Vitamin-B-Versorgung für werdende Eltern ist und zeigt, ab wann die Einnahme von Folsäure einsetzen sollte: Nämlich im besten Falle bereits Wochen oder Monate vor einer Empfängnnis.

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Kommt man in einer Schwangerschaft komplett ohne Folsäure aus?

Das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt oder gar einer schwerwiegenden Schädigung des Kindes durch Folsäure scheint, rein statistisch gesehen, recht gering zu sein. Wer ungeplant schwanger wird und zu spät Vitamine zuführt, sollte nicht allzu besorgt sein.
Doch bei Babywunsch oder rechtzeitiger Wahrnehmung sollten Frauen sofort mit der Einnahme von Folsäure beginnen.

Die rund 800 Babys, die durchschnittlich jährlich in Deutschland mit einem Neuralrohr-Defekt (z. B. „offenem Rücken“) geboren werden, sind überaus tragische Fälle.
Dagegen haben zahlreiche Erfahrungen und Studien bewiesen, dass diese Art der Fehlbildung vermeidbar wäre – durch eine kleine Tablette pro Tag!
Die Versorgung mit Folsäure nur über die Nahrung gelingt kaum. Der Bedarf der werdenden Mutter ist mindestens doppelt so hoch wie der eines gesunden Erwachsenen ohne Nachwuchs. Folate aus der Nahrung sind zudem hochempfindlich und können über die Verdauung nicht vollständig aufgeschlossen werden. Nur „synthetische“ Folsäure kann diesen Mangel ausgleichen und ist exakt dosierbar.

Über 85% aller Frauen in Deutschland leiden generell an einem Folsäuremangel. Sie starten also mit einem leichten Defizit, sobald eine Schwangerschaft eintritt. Die Empfehlung der DGE, zwischen 300 und 400 µg Folsäure zusätzlich einzunehmen, ist zwar angemessen angesetzt, gilt aber nur für gesunde Erwachsene ohne Kinderwunsch. Frauen, die ungeplant schwanger werden, sollten so schnell wie möglich die Vitaminversorgung in Gang bringen.

Soll man Folsäure vor oder während der Schwangerschaft nehmen?

Die entscheidenden Zellteilungsprozesse finden bereits wenige Wochen nach einer Empfängnis statt – in einem Stadium, in dem junge Mütter oft noch gar nichts von ihrem Glück wissen.
Frauen im gebärfähigen Alter, die vielleicht noch obendrein „Folsäure-Fresser“ wie hormonelle Verhütungsmittel oder bestimmte Medikamente eingenommen haben, sollten bei Kinderwunsch oder sobald sie die Pille absetzen, vorsorglich ein Folsäure-Präparat einnehmen. Damit füllen sie die körpereigenen Depots auf und bereiten sich optimal auf eine Schwangerschaft vor.
Folsäure in der Stillzeit wird von einigen Experten als wichtig, von anderen als weniger notwendig erachtet.

Folgende Situationen lassen sich durch eine vorsorgliche Einnahme von genügend Folsäure optimalerweise schon vor der Schwangerschaft mit großer Sicherheit vermeiden:

  • Präeklamsie in der Schwangerschaft. Dabei treten Bluthochdruck und stark erhöhte Eiweiß-Ausscheidung über die Nieren auf. Die Folgen: Wachstumsstörungen des Fetus, vorzeitige Ablösung der Plazenta, erhöhtes Frühgeburts-Risiko. Das Auftreten von Eklamsie (Krampfanfällen) bei der werdenden Mutter kann ebenfalls eine verfrühte Geburt einleiten.
  • Eine generell erhöhte Fehl- und Frühgeburtsrate durch Durchblutungsstörungen
  • Die gefürchteten Neuralrohr-Defekte: Dabei verlaufen die Zellteilung und das Schließen der neuralen Zellverbände in den ersten Wochen der Schwangerschaft nicht ordnungsgemäß. Das künftige zentrale Nervensystem des Babys kann sich nicht vollständig entwickeln.
    Ein „offener Rücken“ (Spina Bifida) oder eine Anenzephalie (Unzureichende Ausbildung des Gehirns) wären in bis zu 80% aller Fälle durch eine ausreichende Folsäure-Versorgung vermeidbar. Eindrucksvolle Feldstudien und Tests liefern Beweise.
  • Einige Arten angeborener Herzfehler
  • Fehlbildungen der Harnwege
  • Offene Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten bei den Neugeborenen (als Hasenscharte bekannt)
  • Möglicherweise die Ausbildung einer Trisomie 21 – auch als Down-Syndrom oder „Mongolismus“ bezeichnet.
  • Ein erhöhtes Risiko, in späteren Jahren an Leukämie zu erkranken, geht womöglich auch auf Folsäuremangel in der Schwangerschaft der Mutter zurück.

Nur ein sehr geringer Anteil dieser möglichen Fehlbildungen geht auf bestimmte Erkrankungen der Mutter oder auf erbliche Defekte zurück.
Studien belegten, dass eine rechtzeitige Versorgung mit Folsäure die Risiken deutlich und zuverlässig senkte.

Die Auflistung soll nicht etwa zukünftige Mütter das Gruseln lehren. Sie liefert aber den eindeutigen Hinweis, dass sich etwas Vorsorge-Aufwand lohnt: Eine Folsäure-Tablette täglich oder auch ein Multivitamin-Präparat mit ausreichend Folsäure darin ist eine notwendige Nahrungsergänzung für Schwangere.
Mit ihrer Einnahme kann jede Frau sicher sein, schon vor einer Schwangerschaft das Beste für ihren Nachwuchs zu tun.
Wer dazu noch bereit ist, auf Nikotin und Alkohol zu verzichten und sich konsequent gesund zu ernähren, kann sich unbeschwert aufs Baby freuen!

Hilft Folsäure, schneller schwanger zu werden, indem sie die Fruchtbarkeit erhöht?

Indirekt erhöht Folsäure die Chance, leichter und schneller schwanger zu werden, wenn der männliche Partner sie einnimmt! Weil das Vitamin eine so wichtige Rolle bei allen Zellteilungsprozessen spielt, wirkt es sich entscheidend auf die Menge und Qualität des Spermas aus. Und es spielt auf diesem Wege eine Rolle bei der Vorbeugung von Erkrankungen, die auf genetische Defekte durch fehlerhafte Zellteilung zurückgehen.

In etwa 20% aller Fälle, in denen ein Schwangerschaftswunsch unerfüllt bleibt, ist ein unzuverlässiger Eisprung die Ursache. Einige Studien gehen davon aus, dass Frauen mit unregelmäßigem Zyklus diesen regulieren können. Bei vielen Störungen der Fruchtbarkeit ist Folsäure das Mittel der Wahl, um schwanger zu werden. Noch konnte nicht geklärt werden, warum dies so ist, doch im klinischen Test wurden Beweise geliefert.

Wieviel Folsäure sollte man in der Schwangerschaft und/oder beim Kinderwunsch zu sich nehmen?

Wieviel Folsäure in der Schwangerschaft eingenommen werden soll, hängt von der Ausgangssituation der werdenden Mutter ab. Die empfohlene Menge an Folsäure beträgt etwa 400 µg täglich.
Neuere Studien ergaben, dass diese Menge für Schwangere eher eine minimale Dosierung ist. Besser sind zwischen 600 und 1000 µg pro Tag, besonders bei Kinderwunsch und im Frühstadium der Schwangerschaft.
Haben Frauen bereits einmal ein Kind mit Neuralrohr-Defekt geboren, ist sogar eine zehnfach höhere Dosis an Folsäure angezeigt. Allerdings sollten solche Mengen mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Eine ausreichende und regelmäßige Zufuhr dieser Mengen allein über die Nahrung zu bekommen, ist schwierig: Das Vitamin reagiert empfindlich auf lange Lagerung, Erhitzen, Sonneneinstrahlung und sogar auf Wasser (beim Waschen von Salat und Gemüse). Außerdem sind Nahrungs-Folate weniger gut verwertbar als die „synthetische“ Folsäure in Tablettenform. Um den Bedarf zu decken, müssten also gewaltige Mengen an Rohkost-Produkten verzehrt werden. In diesem Kapitel lässt sich in etwa einschätzen, wieviel von welchem Nahrungsmittel wieviel Folsäure liefert.

Folsäure in der Stillzeit

Ab der 13. Woche ist Folsäure nach Ansicht vieler Experten nicht mehr zwingend notwendig. Doch auch wenn Mütter ihr Baby stillen möchten, besteht weiter ein erhöhter Folsäurebedarf. Ihr Organismus wird über lange Zeit „strapaziert“ – eine umfassende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen daher besonders wichtig. Viele davon können nicht in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden. Bestimmte Nahrungsmittel sind auch auf dem Umweg über die Muttermilch nicht immer gut verträglich für das Baby. Beispielsweise entfallen leckere und folsäure-reiche Gemüse wie Kohl oder Lauch in der Stillzeit meist, weil das Kleinkind davon schmerzhafte Blähungen bekommt.
Das alles sind gute Gründe, auch wärend des Stillens noch ein solides Multivitamin-Präparat einzunehmen – oder eine Kombination aus einzelnen wichtigen Vitalstoffen.
Ausreichende Mengen an Vitaminen aus dem B-Komplex einschließlich der Folsäure sind in der Stillzeit wichtig und notwendig.

Wie lange muss man Folsäure einnehmen?

Paare mit Kinderwunsch sind gut beraten, ein Präparat mit Folsäure bereits etwa vier Wochen vor einer Empfängnis einzunehmen. Wie bereits ausgeführt, hilft Folsäure unter anderem auch, mehr und genetisch gesunde Spermazellen beim Mann zu produzieren und Frauen können damit für einen zuverlässigen und pünktlichen Eisprung sorgen.

Nach dem ersten Drittel einer Schwangerschaft (etwa ab der 13. Woche) bis zum Ende ist Folsäure in den Augen einiger Experten nicht mehr unbedingt notwendig – wie lange die Einnahme weitergeführt wird, liegt im Ermessen der werdenden Mutter. Tatsache ist, dass auch mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft und während der Stillzeit der Folsäurebedarf weiter erhöht ist.

Ist Folsäure in irgendeiner Form schädlich oder hat sie Nebenwirkungen?

Wie alle wasserlöslichen Vitamine scheidet der Organismus auch „unnötige“ Folsäuremengen über die Nieren wieder aus. Folsäure hat in keiner Weise eine schädliche Wirkung. Bei längerer Einnahme einer sehr hohen Dosis können sich allergie-ähnliche Symptome zeigen: Unruhe, Durchfall, Hautirritationen. Diese klingen jedoch sofort wieder ab, wenn die Folsäurezufuhr herabgesetzt wird, und sind vollkommen ungefährlich.
Derartige Anzeichen wurden nur in Fällen registriert, in der das Zehnfache der höchsten empfohlenen Menge pro Tag verabreicht wurde.

Welches Präparat bzw. Produkt ist am besten geeignet?

Folsäure ist eine chemische Aufbereitung der Folate (Vitamin B9) aus der Nahrung. Sie ist biologisch gut verfügbar und lässt sich über Tabletten perfekt und genau dosieren. Eine ganze Reihe von Multivitaminpräparaten, Präparaten mit dem Vitamin-B-Komplex oder in Kombination mit Mineralstoffen (Eisen oder Jod) sind rezeptfrei erhältlich und empfehlenswert (siehe “Folsäure Präparate kaufen“).
Bei Jod oder Selen für Schwangere ist der Rat des Arztes angebracht, um schädliche Effekte durch eine falsche Dosierung zu vermeiden.
Darüber, welche Präparate und welche Darreichungsform die werdende Mutter jeweils nehmen sollte, kann der behandelnde Frauenarzt informieren.

Fazit: Folsäure sorgt für ein gesundes Baby und erhöht die Chance, schwanger zu werden

Frauen oder Paare mit Kinderwunsch sind gut beraten, die Lebensweise und die Vitalstoff-Versorgung entsprechend anzupassen. Das erhöht auch die Chance, schneller schwanger zu werden. Diese Wirkung der Folsäure ist erst seit kurzem bekannt.

Zukünftige Mütter und Väter können mit einer ausreichenden Tagesportion Folsäure über längere Zeit hinweg die allgemeine Fruchtbarkeit verbessern. Frauen können mit Hilfe von Folsäure Unregelmäßigkeiten beim Eisprung ausgleichen. Bei Männern verbessert sich erwiesenermaßen Menge und Qualität der Keimzellen.

Vor einer Schwangerschaft ist es für werdende Mütter wichtig, die körpereigenen Vitamin- und Mineralstoffdepots aufzufüllen.
Insbesondere Folsäure ist an der Zellteilung maßgeblich mitbeteiligt – in den ersten Wochen nach einer Empfängnis entscheidet sich zum großen Teil, ob der Fetus sich gesund entwickelt. Denn in dieser Phase finden die wichtigsten Zellteilungs-Prozesse statt und die Organe werden angelegt. Vermutlich gehen bis zu 70% aller Neuralrohrdefekte auf Folsäuremangel in der Schwangerschaft zurück. Auch diverse Gen-Defekte und Fehlbildungen sind vermutlich mit einer ausreichenden Folsäure-Zufuhr vermeidbar.